Nessa, eine kleine, süße Hundehexe. Sie ist aber auch unsere Prinzessin, meine kleine Diva oder unsere Oma.

Die Dame ist ein Schäferhundmischling aus Rumänien. Sie hat ganze 5 Jahre in einem Shelter zugebracht, um ganz genau zu sein in Smeura. Im Juli 2020 kam sie ins Tierheim Neu Amerika bei Annaberg und dort sah ich sie. Nessa beobachtete ich eine ganze Weile. Sie war zu diesem Zeitpunkt bereits 10 Jahre alt und bereits einmal auf Probe vermittelt worden.

Mir gefiel diese süße Maus. Im Dezember 2020 lebte unser Schäferhundrüde Nero noch. Ich konnte mir eine Hündin sehr gut neben ihm vorstellen. Bei Damen war er nicht abgeneigt. Da zeigte sich der 11-jährige Herr von einer ganz stattlichen Seite. Nach der ersten Proberunde einigten meine Frau und ich uns darauf, dass wir es mit den beiden versuchen werden.


Nessa hatte ein zu Hause verdient. Die Dame war allerdings nicht ganz so einfach wie unser erster Hund. Ein Zwicken hier, ein Zicken da und ein Bocken dort. Nessa trifft bis heute gern eigenständige Entscheidungen, bei denen sie ganz genau weiß, dass sie dabei nicht erwischt werden sollte. Lässt man sie einen Augenblick aus den Augen, hat sie sich einen Weg zum Nachbarn gebuddelt oder den mittlerweile jüngeren Foxterrier angestiftet, etwas ziemlich Verbotenes zu machen.


Ich erkenne heute noch ein Funkeln in ihren braunen Augen, dieses verschmitzte Lächeln und der zynische Blick. Aber genauso mögen wir sie.

Sie gibt gern den Ton an. Unsere beiden anderen Hunde haben neben ihr nichts zu lachen. Jeder Platz gehört ihr, einschließlich eines Radius` von zwei bis drei Metern. Sie entscheidet auch mal ganz spontan, dass sie alle Futternäpfe besitzt. Sie lässt andere ihre Ideen ausführen und versteckt sich schnell genug, um keinen Ärger zu bekommen. Da soll einer noch mal behaupten, diese Tiere wären nur instinktgesteuert. Niemals!

Ansonsten schläft Nessa hobbymäßig. Mieses Wetter ist jetzt auch nicht ganz so toll, da geht sie lieber 24 Stunden nicht raus. Kälte ist egal. Sie friert einfach nie. Im Sommer buddelt sie bis zu einem Meter tiefe Löcher im Schatten. Dort verbringt sie ihre Freizeit, bis es kälter wird.

Ja, Nessa ist besonders. Besonders schön. Und sie wird immer schöner.

An dieser Stelle ist es für mich ein Bedürfnis, noch einmal auf Tierheime in eurer Nähe zu verweisen! Diese Hunde besitzen genauso tolle Wesen! Ihr habt Zeit, diese Hunde kennen zu lernen. Und es muss auch nicht immer ein junger Hund sein. Alte Hunde sind oft viel entspannter und echt knuffig, auf ihre Art und Weise. Ich schätze es sehr, dass Nessa eine so tiefe Ruhe besitzt. Selbst wenn ich gestresst bin, Nessa lässt sich nicht davon beeindrucken.

Zudem sind diese Hunde in den meisten Fällen kastriert oder sterilisiert. Außerdem hat ein Tierarzt sie gesehen und vollständig geimpft. Ein Tierheim ist dazu verpflichtet, dich über Krankheiten zu informieren. Woher weißt du, ob ein privater Züchter ehrlich zu dir ist? Natürlich kann man auch mit einem Tierheimhund auf die Nase fallen und nicht jeder Züchter ist unehrlich. Aber die Vorurteile gegenüber Tierheimhunden sind oft ungerechtfertigt. Dort befinden sich nicht nur Hunde mit Beißvorfällen oder völlig gestörte Wahnsinnige.

Nein, es sind auch leidende, verlassene, ungerechtfertigt ausgesetzte und ungewollte Tiere oder Hunde von verstorbenen Besitzern dabei. Und auch diese haben ein Herz. Und dieses Herz schlägt häufig, zumindest meiner Erfahrung nach, dankbarer als Herzen von Hunden, die nie ein trauriges Schicksal erlebt haben.

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