Lateinischer Name: Tussilago farfara

Familie: Korbblütler (Asteraceae)

Merkmale: ausdauernde, krautige Pflanze, 10 – 30 cm Höhe, gelbe 2 cm große Blüte, Blüte vor Blattaustrieb, grüner Stängel mit rotbraunen Schuppen, beidseits behaarte Blattrosette, Blattunterseite stark weißlich behaart, Blattoberseite leicht behaart, später lederartig, bis zu 2 m lange Wurzeln mit Ausläufern

Inhaltsstoffe: unter anderem Schleimstoffe, Gerbstoffe, Alkaloide, Bitterstoffe

Standort: Solitärpflanze, staunasse Wegränder, Schotter

Verwechselung: Gewöhnliche Pestwurz

Geschmack: Blätter artischockenartig, Blüte süßlich mild

Huflattich (Tussilago farfara L.) gehört zu den ersten Frühblühern. Gerade für Wanderer, die Wege ungern verlassen, ist es erfreuend, dass er genau da wächst, wo andere Pflanzen die Hände heben. Huflattich scheut nämlich selbst karge und saure Böden nicht. Lichtdurchflutete Ränder von Wanderwegen, Straßenböschungen, Baustellen oder auch Steinbrüche bieten ihm den idealen Standort.

Die Pflanze zeigt zuerst ihre Blüten und wenn diese verblühen, erstrecken sich ihre Blätter. Mit einer Wuchshöhe zwischen 10 bis 30 Zentimetern ist sie gut erkennbar.

Frühjahresbote

Wenn der Huflattich zu blühen beginnt und die Schneeglöckchen die Blüten herausstrecken, dann kann man sich gewiss sein, dass der Frühling nicht mehr lange auf sich warten lässt.

In den ersten Wochen vor dem Erblühen vieler anderer Pflanzen stellt der Huflattich eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten dar. Einige auch vom Aussterben bedrohte Schmetterlingsarten und Wildbienen nutzen ihn als Nahrungsquelle.

schlechter Ruf

Der Gemeine Huflattich ist schon seit tausenden von Jahren bekannt und in aller Munde. In den letzten Jahren hat sein Ruf jedoch etwas Schaden genommen. Er enthält geringe Mengen an 1,2 – ungesättigten Pyrrolizidinalkaloiden (das ist eine Gruppe der gefährlichen Pyrrolizidinalkaloide) und kann somit leberschädigend und unter Umständen karzinogen wirken. Allerdings muss man das differenziert betrachten, da sich dies unter Tierversuchen herausgestellt hat. Zwar benötigt es sehr hohe Dosen dieses Giftes, dennoch empfiehlt man, den Huflattich generell nicht zu essen. Andere interpretieren die wissenschaftlichen Ergebnisse so, dass ein geringer Konsum nicht schädigend wirkt.

Die Fallstudien mit Menschen sind im Nachhinein nicht mehr repräsentativ, da dabei Fehler unterlaufen sind.

Ob man den Huflattich nun ab und an genießt, muss also jeder selbst entscheiden.

Namensgebung

Hört man den lateinischen Namen verrät er schon so einiges – hustenlindernd und schleimlösend soll er sein, gegen Asthma und Brochitis kommt er angeblich an. So hat man es über so viele Jahre überliefert. Tussilago leitet sich von „tussis“ und „ago“ ab, was „Husten vertreibe“ bedeutet.

Von Generation zu Generation wurde seine Anwendung weiter überliefert. Er fand so Anwendung als Tee, in geräucherter Form oder als Inhalat.

Nachgewiesen werden konnte das wissenschaftlich meiner Kenntnis nach trotz seiner Inhaltsstoffe leider noch nicht. Aber vielleicht kommt das noch, wer weiß.

Das deutsche Wort Huflattich deutet hingegen nur auf seine Blattform hin, denn es soll wie Hufabdruck aussehen.

Wanderers Klopapier

Huflattichblätter sind an der Unterseite stark behaart, weshalb diese Wanderern im Frühjahr im ernsten Notfall gute Dienste leisten.

Butterpapier

Wenn man einmal ein Picknick ein wenig wie früher gestalten möchte und eine kleine Zeitreise unternehmen möchte, kann seine Butter in Huflattichblätter einwickeln.
So kann man die Butter schon vorher dekorativ in Portionen einteilen.

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