Ich liebe Hefegebäck, genau wie der Rest meiner Familie. Wer einmal den Dreh mit der Hefe rausgefunden hat und ihr genügend Zeit zum gehen gibt, kann saftige und schmackhafte Gebäcke ganz leicht selbst im eigenen Herd zubereiten. Hab also keine Scheu vor Hefegebäck! Diese schön anzusehenden Mohnschleifchen lassen sich ganz leicht selbst backen. Viel Spaß!

Wenn du die Mohnfüllung selbst machen möchtest:


120 ml Milch
1/2 TL gemahlener Zimt
1 Päckchen Vanillezucker
1 TL Zitronenabrieb
30 g Zucker
150 g gequetschter Blaumohn oder Graumohn

1. Die Milch mit dem Vanillezucker, dem Zimt und dem Abrieb der Zitrone in einem Topf zum Kochen bringen.
2. Den Zucker und dem Quetschmohn hineingeben unter 2 Minuten unter ständigem Rühren einköcheln lassen.
3. Den Topf vom Herd nehmen und das Ganze noch circa 5 Minuten ziehen lassen.
4. Bis zur weiteren Verarbeitung in eine Schüssel geben und kalt stellen.

Diese Mohnfüllung kann für alle Rezeptvarianten genutzt werden, wie zum Beispiel süße Hefeknödel, Mohnkuchen oder Mohnstrudel.

Wenn du kleine Kinder hast, oder selbst daran Freude findest, und der Mohn auf den Feldern gerade verblüht ist, kannst du sie ein paar Kapseln des Klatsch-Mohns sammeln lassen und sie so am Backvergnügen teilhaben lassen. Die Ausbeute ist aber gering und geschmacklich ist der Quetschmohn wesentlich intensiver.


Nun geht`s zum eigentlichen Rezept:

Vorteig

100 g Weizenmehl 550
100 g kalte Vollmilch
25 g brauner Zucker
1 g Frischhefe

oder

100 g Weizenmehl 550
100 g Hefewasser aus Apfelpüree
25 g brauner Zucker

Die Zutaten gut vermischen und zugedeckt bei Raumtemperatur 12 bis 24 Stunden stehen lassen. Der Vorteig muss erkennbare Bläschen bilden und sich verdoppeln. Bei Wilder Hefe kann das nämlich einige Stunden länger dauern.

Hauptteig

angesetzter Vorteig
120 g kalte Milch
250 g Weizenmehl 550
40 g brauner Zucker
6 g Salz
30 g weiche Butter

1 Päckchen Mohnfüllung, fertig oder selbst gemacht

zum Bestreichen

30 g Milch
2 Eigelb

1. Alle Zutaten des Hauptteiges, außer der weichen Butter, 10 Minuten auf langsamer Stufe mischen, bis ein geschmeidiger Teig entsteht.

2. Die Butter hinzugeben und weitere 5 Minuten auf schnellerer Stufe verkneten. Alles bei Raumtemperatur abgedeckt mindestens 120 Minuten stehen lassen. Alternativ über Nacht im Kühlschrank gehen lassen.

3. Nach 120 Minuten oder am nächsten Morgen den Teig sanft ausstoßen, um ihn zu entgasen. Alles noch einmal 60 Minuten gehen lassen.

4. Den Teig in 8 gleich große Portionen teilen und alle zu einer Kugel schleifen. Abgedeckt 20 Minuten gehen lassen. Bei Wilder Hefe die Teiglinge so lange gehen lassen, bis sie ihr Volumen sichtlich vergrößert haben.

5. Die Teiglinge auf einer bemehlten Fläche oval ausrollen und die Mohnfüllung auf alle 8 oval ausgerollten Teiglinge verteilen und verstreichen.


6. Die oval ausgerollten Teiglinge von der langen Seite her wie eine Schnecke aufrollen.

7. Die Rolle längs einschneiden. So entstehen 2 Stränge. Diese ineinander verdrehen und die Enden zusammenstecken.

8. Die nun entstandenen Schnecken auf ein Backblech geben und abgedeckt 120 Minuten gehen lassen.

9. Den Backofen rechtzeitig auf 200°C Ober- und Unterhitze vorheizen.

10. Nach Ende der Gehzeit die Milch und das Eigelb verrühren, die Schnecken damit bestreichen und in den vorheizten Backofen geben. 20 Minuten backen.

Dieses Rezept benötigt Zeit. Es lässt aber auch viel Spielraum und wie am Ende die Knoten aussehen oder verdreht wurden, ist absolut egal. Hauptsache der Teigling ist gefüllt und wurde irgendwie wieder zusammengedreht. Wenn du dich an die Variante mit der Wilden Hefe wagen möchtest, solltest du vielleicht das Rezept vorher einmal mit klassischer Hefe probiert haben, um zu sehen, wie die Teiglinge nach den angegeben Zeiten aussehen. Wilde Hefe arbeitet jedes Mal anders. So lernst du den Teig und die Hefe besser kennen.

Klassische Heferezepte werden häufig mit einem halben oder einem ganzen Würfel Hefe angegeben. Das geht schnell, verdoppelt das Volumen sichtlich, schmeckt mir aber persönlich nicht so gut und ist schwerer verdaubar.

Richtig gute Bäcker kennen den Teig noch viel besser als ich, aber erfahrungsgemäß kann ich behaupten, dass es auch nicht so schlimm ist, den Teig bei Rezepten mit weniger Hefe mal kurz zu vergessen.

Probiere es aus und lass es dir schmecken

Agrikulturella