Pechsalbe durfte früher wohl in keinem Haushalt fehlen. Sie wurde gleichermaßen bei Menschen und Tieren angewandt. Das Anwendungsgebiet hat sich seit Jahrhunderten kaum geändert. Und ich zeige dir heute wie du sie selbst in nur 3 Schritten herstellst. Denn es ist ein einzigartiges Gefühl, seine eigene Salbe in den Händen zu halten! Und es ist so einfach!

Alleskönner Pechsalbe

Pechsalbe – auch Harzsalbe genannt – nutzt du bei Prellungen, Rötungen, Muskelverspannungen, Gelenkbeschwerden und als Zugsalbe. Sie ist zudem antibiotisch (gegen Bakterien), antiviral (gegen Viren) und fungizid (pilztötend). Einige berichten auch über positive Erfahrungen bei Neurodermitis und Akne. Diese Salbe ist also ein wahres Wundertalent!

Harz sammeln

Um Harz zu sammeln, eignen sich kühlere Monate. Dann ist das Harz fester und lässt sich einfacher ernten. Du brauchst ein stumpfes Messer, ein Behältnis, dass du am besten im Anschluss nicht mehr benötigst und falls du magst, Handschuhe.

Es eignet sich das Harz der Tanne, der Fichte, der Lärche, der Kiefer oder sogar der Kirsche. Beim Ernten solltest du nur geringe Mengen von einem Baum sammeln und genau darauf achten, dass du den Baum nicht verletzt.

ungereinigtes Harz der Fichte und Kiefer
ungereinigtes Harz der Fichte und Kiefer

Pechsalbe herstellen

Für circa 120 ml benötigst du:
– 60 Gramm Pflanzenöl (zum Beispiel Distelöl)
– 50 Gramm Harz
– 12 Gramm Bienenwachs (beim Imker oder in der Apotheke erhältlich)
– ein altes Baumwolltuch, eine alte Socke oder ein altes Sieb
– ein kleiner Topf
– ein Salbentiegel oder ein kleineres Glas mit Schraubdeckel

1. Gib das Pflanzenöl und das Harz in den kleinen Topf und erwärme alles ganz langsam. Achte darauf, dass es nicht zu heiß wird. Das Harz löst sich dabei auf und es verbindet sich mit dem Öl zu einer klaren Flüssigkeit. Die Verunreinigungen wie Nadeln oder Rinde kannst du nun mithilfe des Tuches oder des Siebes filtern.
2. Erwärme das Öl-Harzgemisch erneut langsam und gib das Bienenwachs hinzu. Hat sich das ganze Wachs aufgelöst, bist du schon fast am Ziel.
3. Fülle die Flüssigkeit in deinen gereinigten Tiegel und lasse es vollständig abkühlen. Danach kannst du es zuschrauben und an einem kühlen, dunklen Ort lagern.

Zum Schluss hältst du ein kleines Wundermittel in der Hand, das den Duft des Waldes eingefangen hat! Viel Spaß beim Gelingen!

Tipp: Zum Reinigen des Topfes eignet sich hochprozentiger Alkohol.

Agrikulturella