Diese Worte gingen mir vor einigen Tagen durch den Kopf, als die Steuerung unserer automatischen Hühnerklappe ihren Dienst quittierte. Sie schloss und öffnete nicht mehr, oder nur noch sporadisch. Jedenfalls konnten wir uns nicht darauf verlassen.
Was jetzt? Wegwerfen und neu kaufen? Dieser Gedanke widerstrebte mir. Immerhin kostete sie über 120 Euro und ist von einem deutschen Hersteller, der eine breite Palette an Produkten für Nutz- und Haustiere bereitstellt. Zuerst dachte ich an leere Batterien. Da es zur Zeit ziemlich kalt ist und diese bei Kälte oft an Kapazität verlieren, war das meine erste Vermutung. Also neue Batterien gekauft, eingesetzt, getestet. Leider hat das nicht zum gewünschten Erfolg geführt. Da die Hühnerklappe auch über einen Netzteilanschluss verfügt, probierte ich auch das. Wie Ihr vermutet, war dies umsonst. Als „Vor-Wende-Kind“ wollte ich der Sache auf den Grund gehen und beschloss die kleine Platine aus dem Gehäuse auszubauen und mir das Ganze genauer anzusehen. Nach kurzer Zeit hatte ich den Fehler gefunden.

Ab da wusste ich, es handelt sich um geplante Obsoleszenz, beziehungsweise um geplanten Verschleiß. Habt ihr noch nicht gehört? Aber auf jeden Fall erlebt. Es ist eine Marketingstrategie, die sich „schlaue Köpfe“ vor über 100 Jahren einfallen ließen. Dabei geht es im Grunde nur darum, Produkte herzustellen, die eine begrenzte Lebensdauer haben. Nach dem Motto: Was lange hält, bringt kein Geld!
Es hat sich so sehr bewährt, dass es quasi in jedem Konsumprodukt vorhanden ist. Sei es bei Unterhaltungselektronik, Klamotten, Autos, Haushaltsgeräten, Möbel und selbst bei Pflanzen. Habt Ihr euch schon mal gefragt, warum Basilikum aus dem Supermarkt nach nur ein paar Tagen welk ist?
Die Dokumentation „Kaufen für die Müllhalde“ ist sehr empfehlenswert. Die ist zwar schon ziemlich alt, hat aber nach wie vor ihre Daseinsberechtigung.
Ich habe jedenfalls nach kurzer Recherche im Internet, den baugleichen Mirkotaster gefunden, bestellt und eingelötet. Das Teil hat 20 Cent gekostet und eine halbe Stunde Arbeit, aber die Hühnerklappe funktioniert wieder. Das spart nicht nur Geld, sondern hilft auch Elektronikschrottwüsten auf der ganzen Welt, Einhalt zu gebieten. Die genaue Anleitung gibt es hier und es werden noch einige folgen.
Mein Anliegen ist es, dass ihr versucht euch selbst zu helfen und nicht gleich alles wegzuwerft. Es gibt genug Möglichkeiten. Ob es jemand im Verwandten-/Bekanntenkreis ist, der sich auskennt. Video-Anleitungen oder Foren im Internet oder kleine Läden in eurem Umkreis, die ihr unterstützen solltet.
Das Beste ist natürlich, wenn euch der Ehrgeiz packt und Ihr euch selbst mit der Thematik auseinandersetzt. Es ist jedenfalls besser als abends vor der Glotze zu sitzen und sich mit Stumpfsinn berieseln zu lassen.
Agrikulturella