Wenn ich so im Internet und Zeitschriften schaue, sehen Gartenwege immer perfekt aus. Kein Unkraut, keine gebrochene Platte, das Holz glänzt in der Wiese wie neu, er passt immer perfekt ins Bild. Sooo schön. Bei mir … mh … also ich hatte und habe an manchen Stellen eher so einen Weg, der wohl auch als Feuchtbiotop durchgehen würde. Eine Veränderung musste her.

Ich habe nur ein Erschwernis, meine Frau mag`s auch immer „ein bisschen schön“. Mit ein paar Blümchen da und ein Wännchen hier und dort. Lange Rede – kurzer Sinn: Es muss praktisch sein und optisch passen. Unsere Problemchen bleiben dann auch lieber länger liegen, weil mein Frau mit meinen praktischen Ideen nicht immer ganz einverstanden ist, zu meinem Leidwesen übrigens.

Als wir den Garten übernahmen, waren da überall diese 30 cm x 30 cm großen DDR-Steinplatten verlegt. Bis heute finde ich beim Einsetzen oder Umgraben Restposten in der Wiese. Super, die wachsen nämlich gerne ein, das Gras ragt darüber, sie reißen und ansehnlich finde ich sie auch nicht. Meiner Frau hätten auch Echtholzplanken gefallen. Die habe ich schnell abgewählt, da ich definitiv keine 300 Meter davon verlegen wollte.

Nach 4 Jahren habe ich endlich meine nahezu perfekte Lösung gefunden. Mulchen mit Hackschnitzeln! Es löst viele Probleme mit einem Mal! Es ist nahezu kostenlos, es sieht gut aus und ist schnell umsetzbar, du wirst all deinen Verschnitt los und du spendest mit dem Totholz am Rand Lebensraum. Vorausgesetzt, du hast einen Schredder! Natürlich kannst du Hackschnitzel und Rindenmulch in jedem Baumarkt, Gartencenter oder beim Forst erwerben. Achte nur bitte genau darauf, wo es herkommt. Oft bekommst du sicherlich schlechte Qualität und Produkte aus nicht einmal heimischen Bäumen.

Als wir den Weg planten, nutzten wir bereits abgetretene Laufwege. Der Mensch geht bequem und nimmt den kürzesten Laufweg. Das solltest du so akzeptieren. Wir planten circa 1 Meter Breite ein. An manchen Stellen, wie „Kreuzungen“ oder Hauptwege, sogar etwas mehr. Danach stachen wir die Grasnarbe ab, legten ein schwarzes Unkrautvlies unter und schlugen links und rechts Totholzpfähle ein. Quer legten wir längere Totholzäste. Wir ließen etwas Platz nach oben. So können wir auch weiterhin Äste auflegen. Denn das darunter liegende Material verrottet mit der Zeit. Davor legte ich mir eine Lavendelallee an. Dann streuten wir mindestens 5 Zentimeter Hackschnitzel auf das Vlies. Besser sind 10 Zentimeter. Diese Höhe erreichen wir aber mit der Zeit sowieso, denn jedes Mal wenn wir Holz schreddern, landet es auf dem Weg.

Mulch hat zudem viele Vorteile. Darunter wächst weniger Unkraut, denn dem Boden wird beim Zersetzen des Materials Stickstoff entnommen. Somit entzieht man den darunter liegenden Pflanzen oder Wurzeln Nährstoffe. (Daher muss man in gemulchten Beeten Stickstoff zufügen!) Aber auf Wegen ist dies von großem Nutzen. Was mir persönlich am besten gefällt, es wachsen überall lustige Pilze! Ich habe unzählige Tintlinge im Herbst auf meinem Weg.

Im Herbst und im Frühjahr bleiben so die Füße trocken. Viel Spaß beim Nachahmen.

Agrikulturella