Hühner kacken gefühlt mehr, als sie fressen. Das ist wirklich der Wahnsinn. Einmal in der Woche miste ich „mittelgroß“. Betrachte ich dann den Stall vor der Reinigung, denke ich mir: „Hab ich das erst letzte Woche sauber gemacht!?“. Aber misten ist wichtig.
Ich habe bereits viele Ställe betreten und bin sehr sensibel, was dieses Thema betrifft. Für mich hat ein Hühnerstall nicht zu stinken. Wenn du keine Zeit für einen sauberen Stall hast, dann solltest du keine Hühner halten. Es kommt auch bei mir einmal der Tag, an dem ich den Stall betrete und es riecht etwas nach Ammoniak. Gerade im Sommer kann das schon nach 2 oder 3 Tagen auftreten. Hühner finden das aber genauso unangenehm wie du und ich, nur können sie es nicht sagen, also nicht in unserer Sprache. Besitzt du jedoch keine Hochleistungsleger, bestrafen sie dich, indem sie einfach mal keine Eier legen.
Ammoniak reizt die Schleimhäute und Augen der Hühner. Die Folge sind Erkrankungen dieser genannten Bereiche. Außerdem halten sich Hühner ungern in dreckigen Umgebungen auf. Sie flüchten im Stall in sauberere Ecken. Oft sind das dann die Nester. Diese können so zum Aufenthaltsort werden, was wieder zu Streitigkeiten mit Hennen führt, die gern ein Ei legen möchten. Wenn dann das Nest auch noch voller Kot vom Vorgänger ist, findest weder du noch das Huhn diese Situation toll. Denn für die Henne ist es eklig und du hast ein Ei voller Kot.
Ich sehe jeden Tag in den Stall. Das ist wichtig. Ich nehme nicht nur die Eier aus den Nestern, sondern kontrolliere auch den Kot. Ist er grün, wässrig, blutig, befinden sich Würmer oder andere Parasiten darin?
Ich war mir gerade bei diesem Bild unsicher, was das weiße Zeug ist. Aber mir wurde von mehreren Seiten Entwarnung gegeben. Es sind die Reste von Federkielen. Bei meinen Hühnern sieht man die Mauser kaum. Sie legen einfach nur keine Eier und fressen NOCH mehr als sonst!

Aber weiter zum Ausmisten.
Es gibt viele Möglichkeiten den Stall einzustreuen. Manche bevorzugen Stroh, andere Späne. Von Heu rate ich dringend ab, auch in den Nestern. Ich habe die Erfahrung selbst gemacht, genau wie viele meiner Freunde, Hühner kommen bei Heu auf die Idee, es zu fressen. Klingt nicht schlimm? Ist es aber. Sie haben keine Zähne, so kann der Konsum dazu führen, dass sie eine Kropfverstopfung bekommen können.
Das Einstreu muss trocken sein, feuchtes Einstreu kann schimmeln oder bereits Schimmelsporen enthalten.
Ich entferne das ganze Einstreu nach einer Woche, um es zum Mulchen zu nutzen. Einige reinigen täglich die Bereiche der Kotstange. Das ist möglich. Aber ich habe genug Stroh, deshalb mach ich es meinen Hühnis gern ein wenig schön. Sie lieben es in dem Stroh zu schuppern.
Du kannst den Boden zusätzlich mit etwas Urgesteinserde ausstreuen. Es saugt Feuchtigkeit auf und neutralisiert den pH-Wert des Hühnerkots. Das ist aber kein Freischein, seltener auszumisten.
Nach einiger Zeit muss groß sauber gemacht werden. Das heißt, alles muss raus! Dann wird mit Essig desinfiziert, Orangenreiniger benutzt und vielleicht gekalkt und geölt. Ich flamme den Stall sogar vorher noch aus. Wer schon einmal das Vergnügen mit Parasiten hatte, wird sensibel auf diesem Gebiet.
Danach stelle ich alles wieder hinein und hänge frische Kräuter und Blätter auf. Dazu nutze ich diejenigen, mit einem hohen Anteil an ätherischen Ölen. Dafür eignen sich Zitronenmelisse, Pfefferminze, Rosmarin, Lavendel, Salbei oder auch Blätter von Walnüssen. Das hält bestimmte Milben ein wenig ab, den Stall aufzusuchen.

Bitte vergiss nicht, dass die Legenester immer schön gemütlich sein müssen. Hennen mögen keinen Kot im Nest. Du kannst die Nester zusätzlich mit Kieselgur bestäuben. Das lässt Milben im Nest verenden. Magst du aber eine Brut haben, würden bei der Verwendung dieses Materials die Küken im Ei ersticken, denn die Poren der Eierschale werden damit verstopft.
Also ekle dich nicht. Umso öfter du mistest, desto unproblematischer ist es.
Agrikulturella